Abschaffung von Hausaufgaben und Fachunterricht vor 9 Uhr!?
Linksjugend Sachsen und Linksjugend Dresden kämpfen für schüler*innenorientierte Schulpolitik
Was wie eine stumpfe populistische Forderungen klingt, ist von wissenschaftlichen Erkenntnissen gedeckt. Darauf möchte der Jugendverband der Partei DIE LINKE am kommenden Montag, dem 11. März, mit einem kreativen Infostand aufmerksam machen. Hierfür werden die Linksjugend Dresden und die Linksjugend Sachsen ab sieben Uhr in der Nähe des Dresdner Julius-Ambrosius-Hülße-Gymnasium mit einer Mülltonne und Schlafmöglichkeiten auf die Schüler*innen warten. Die linksjugend lädt die Schüler*innen ein symbolisch ihre Hausaufgaben wegzuwerfen und bis kurz vor neun Uhr auszuschlafen. Damit möchten die Jugendverbände die sächsische Staatsregierung auf die Notwendigkeit der Abschaffung von Hausaufgaben und des Fachunterrichtes vor neun Uhr aufmerksam machen.
Paul Senf, Jugendkandidat der linksjugend Sachsen zur Landtagswahl und langjähriger Studierendenvertreter an der TU Dresden verdeutlicht:
„Hausaufgaben gehören abgeschafft! Sie demotivieren viel eher, als, dass sie beim Lernen helfen. Sie sind Stress für die gesamte Familie, verschärfen Bildungsungerechtigkeit und sagen nichts über die tatsächliche Leistung aus. Das belegen zahlreiche Studien – sogar vor Ort von der TU Dresden! [1]“
Weiter erläutert Anna Becker, Studentin der Kindheitspädagogik und Mitglied der linksjugend Dresden:
„Fachunterricht vor neun Uhr ist Quatsch! Die biologische Uhr vieler Schüler*innen ist nicht darauf ausgelegt, früher aufzustehen. Das führt zu Schlafmangel, mindert die Leistung und kann sogar gesundheitliche Probleme verursachen. Auch diese Tatsache lässt sich wissenschaftlich belegen [2]. Es lässt sich hingegen ganz natürlich sicher stellen, dass die Lernzeiten perfekt an die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasst sind: Beispielsweise mit Gleitzeit-Modellen oder Zeiten zum selbstständigen Lernen.“
Auch der Expert*innenrat ‚Lernen‘ des Projekts ‚Bildungsland Sachsen 2030‘ empfiehlt das Verständnis von Hausaufgaben zu hinterfragen und, dass der Unterricht dem Biorythmus angepasst werden soll [3].
„Die Staatsregierung muss schnellstens für eine schüler*innenorientierte Schulpolitik sorgen! Diese beiden Maßnahmen sind hierfür erst der Anfang. Wir wollen mit unserer Aktion nicht nur auf unsere Forderungen hinweisen, sondern auch mit Schüler*innen darüber ins Gespräch kommen und ihnen eine Stimme geben.“
erläutert Florian Berndt, Spitzenkandidat Der Linken zur Stadtratswahl im Wahlbezirk 8 Prohlis, abschließend.
[1] https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/studie-der-universitaet-dresden-hausaufgaben-bringen-nichts-a-532362.html
[2] https://www.swr.de/wissen/schueler-spaeterer-schulstart-100.html
[3] https://bildungsland2030.sachsen.de/download/23_06_28_HE_Lernen_final.pdf